Selbsthilfe bei Depressionen
In den folgenden Kapiteln Bewegung, Ernährung, Schlaf, Verwöhnen, Veränderung und Arbeit & Struktur zeigen wir Ihnen, wie Sie begleitend zu einer fachärztlichen Behandlung Ihr Allgemeinbefinden mit einfachen Mitteln verbessern können. Ganz unabhängig davon gilt aber immer:Scheuen Sie sich bitte nicht, Antidepressiva zu nehmen! Wenn es Ihnen schlecht geht, wenn Sie morgens gar nicht mehr aufstehen mögen, wenn Sie Panikattacken haben oder sogar schon einmal darüber nachgedacht haben, allem ein Ende zu machen... gehen Sie bitte zum Arzt und lassen sich Tabletten verschreiben.
Das soll jetzt keine Tablettenwerbung sein, wir wollen Ihnen hier auch wirklich nichts verkaufen, sondern Ihnen nur einen ernst gemeinten Hinweis darauf geben, wie Sie sich schon nach wenigen Wochen bis Monaten wesentlich besser fühlen können.
Depressionen zu haben, zeugt nicht von Charakterschwäche... denn eine Depression ist eine körperliche Erkrankung wie jede andere, und zwar eine, die Ihr Körper aus rein biologischen Gründen ab einem gewissen Punkt aus eigener Kraft nicht mehr in den Griff bekommt.
Da nützt es auch nichts, wenn Sie sich noch so sehr "zusammenreißen", alle guten und gut gemeinten Ratschläge von Freunden und Bekannten beherzigen und gute Miene zum bösen Spiel machen.
Bei Depressionen ist Ihr biochemisches Gleichgewicht aus den Fugen geraten, und Ihr Gehirn kann dieses Ungleichgewicht ohne fachkundige Unterstützung wirklich nicht mehr selbst beheben. Wenn eine Depression nicht behandelt wird, laufen Sie nicht nur Gefahr, dass sie sich verschlimmert, sondern auch, dass Ihr Gehirn dauerhaft so anfällig für Depressionen wird, dass sie immer wieder auftreten. Das heißt:
Jede unbehandelte mittlere bis schwere Depression verändert nachweislich dauerhaft Ihre Hirnstruktur und macht Ihr Gehirn anfällig für weitere Depressionen! Antidepressiva können diese neuroanatomischen Veränderungen umkehren - und zwar meist in wesentlich kürzerer Zeit und mit höherer Wahrscheinlichkeit als jede Psychotherapie (die begleitend aber natürlich trotzdem immer sinnvoll ist). Helfen Sie deshalb Ihrem Gehirn, sich nachhaltig selbst zu helfen. Sie müssen sich nicht unnötig herumquälen - es wäre doch schade um Ihre kostbare Lebenszeit.
Sicher würden Sie bei einer Stirnhöhlenvereiterung auch nicht zu Senfkompressen greifen oder einer Lungenentzündung mit Kamillentee zu Leibe rücken. Bei ernsthaften Erkrankungen sind Omas gute Hausmittel eben einfach nicht mehr stark genug. Und eine Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die Ihr Gehirn dauerhaft verändert, Ihr Immunsystem schwächt und lebensbedrohlich sein kann, wenn Sie ihr nicht mit den geeigneten Mitteln (und eben auch mit Medikamenten) zu Leibe rücken. Schämen Sie sich bitte nicht, Antidepressiva zu nehmen, genausowenig wie Sie sich schämen würden, bei Kopfschmerzen zu einer Schmerztablette zu greifen.
Dies also erst einmal vorab zu den Segnungen der Schulmedizin (und das ist wirklich nicht ironisch gemeint). Im Kapitel Behandlung können Sie übrigens noch mehr darüber erfahren. Im Anschluss zeigen wir Ihnen, wie Sie eine therapeutische und medikamentöse Behandlung aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln selbst unterstützen können, um noch schneller wieder gesund zu werden. Vielen Dank für Ihr Interesse!
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